Einzelne Netzbereiche können aufgrund aktuell ausgeschöpfter Netzkapazitäten keine weitere Erzeugungsleistung aufnehmen. Andernfalls ist ein sicherer und zuverlässiger Betrieb aller Anschlüsse im Netzbereich gefährdet. Deshalb bietet die TINETZ Ihnen ein Netzzugangsangebot mit temporärer Einspeiseeinschränkung an.

Sie können somit direkt mit der Errichtung und Inbetriebnahme der gewünschten PV-Anlage beginnen und die erzeugte Energie zur Deckung des Eigenverbrauchs nutzen.

Parallel dazu fertigt die TINETZ eine Netzplanung an und beginnt mit dem notwendigen Netzausbau. Nach erfolgtem Ausbau werden Sie informiert und Ihre PV-Anlage kann mit der beantragten Leistung in das Stromnetz der TINETZ einspeisen. So kann der sichere Netzbetrieb aufrechterhalten und negative Auswirkungen auf bestehende Anschlüsse vermieden werden. Das Ergebnis: Minimale Einschränkungen einzelner Kundinnen und Kunden, kombiniert mit maximalem Vorteil für die Allgemeinheit. Die TINETZ kann dadurch den raschen Ausbau von Photovoltaik ermöglichen und gemeinsam mit Ihnen die Energiewende in Tirol vorantreiben.

Mit der Digitalisierung von Kundenanfragen zum Anschluss für Photovoltaik-Anlagen ist es der TINETZ möglich, den erforderlichen Prozess zur Umsetzung deutlich zu beschleunigen. Für ca. 20.000 PV-Anlagen haben TINETZ-KundInnen diesen Service seit November 2022 bereits in Anspruch genommen. Inzwischen können über 70 % aller PV-Einspeiseanfragen vollautomatisch innerhalb von 2 Tagen bis 2 Wochen bearbeitet und ein entsprechendes Netzzugangsangebot inklusive der benötigten Zählpunktnummer erstellt werden.

Der sichere und zuverlässige Betrieb aller Kundenanlagen hat für die TINETZ höchste Priorität und ist selbstverständlich für unsere ganze Gesellschaft von großer Bedeutung. Aufgrund des enormen Zuwachses von PV-Erzeugungsanlagen werden die Aufnahmekapazitäten einzelner Netzgebiete allerdings zusehends ausgeschöpft.

Bis Anfang April 2024 hat die TINETZ insgesamt bislang mehr als 19.000 Photovoltaikanlagen, mit einer Einspeiseleistung von rund 300.000 kWp in das Stromnetz, in Betrieb nehmen können. Der überwiegende Anteil davon wurde an das bereits bestehende Stromnetz angeschlossen, weitere 150.000 kWp Gesamtleistung sind noch in der Umsetzungsphase.

Überall dort, wo die technischen Voraussetzungen für zusätzliche PV-Anlagen aktuell jedoch nicht gegeben sind, muss das Stromnetz vor Ort ausgebaut werden. Dies betrifft vor allem jene Gebiete, an denen in der Vergangenheit bereits ein intensiver Ausbau von Photovoltaikanlagen vorgenommen wurde und wo die vorherrschenden Netzkapazitäten somit ausgeschöpft sind. Vor zusätzlichen Einspeisungen ins öffentliche Netz sind hier Netzverstärkungsmaßnahmen notwendig.

Die Netze der TINETZ sind sehr gut ausgebaut. Trotzdem kommt es derzeit bei ca. 6% aller etwa 4.300 Ortsnetze und weniger als 2% der PV-Netzzugangsanfragen vor, dass die Netzkapazitäten ausgeschöpft sind.  Die TINETZ ist bestrebt, speziell für diese Bereiche zielgerichtet individuelle und zukunftsorientierte Lösungen zu planen und umzusetzen. Dies können kurzzeitige, rasche Einzelmaßnahmen (wie z. B. regelbare Ortsnetztrafos) sein, oder auch großflächigere Ausbauten des lokalen Verteilernetzes (z. B. durch einen Stationsneubau) erforderlich machen. Für nachhaltige Lösungen ist jedenfalls davon auszugehen, dass der lokale Netzausbau in den Folgejahren realisiert werden kann.

Hier sind maßgeschneiderte Lösungen mit besonderer Berücksichtigung des Eigenbedarfs mit einer kompetenten Fachberatung (Z.B durch Energieagentur Tirol, Elektrofachbetriebe, …)  im Vorfeld wichtig. TINETZ wird in Zusammenarbeit mit diesem Partnern optimale und maßgeschneiderte Lösungen für die Kunden in diesen Gebieten im Rahmen eines Sicheren Systembetriebes (Netzstabilität und Versorgungs- und Arbeitssicherheit) unterstützen.

Für diese Anschlussanfragen bietet die TINETZ die Möglichkeit an, dass ein Netzzugangsangebot inkl. Zählpunktnummer erstellt wird und diese PV-Anlagen können in maßgeschneiderter Auslegung sofort errichtet werden und in Betrieb gehen. Damit kann die Realisierung der PV-Anlage zeitlich unabhängig vom Netz erfolgen und die selbst erzeugte Energie nach vollständiger Fertigstellung der Anlage sofort zur Deckung des eigenen Bedarfs genutzt werden. Sobald die technischen Voraussetzungen geschaffen wurden, ist dann auch die Einspeisung von nicht selbst verbrauchter Energie in das Ortsnetz möglich.

Die Vorteile für die betroffenen Kunden:

  • neben einem beschleunigten Netzzugang
  • mehr zeitliche Freiheit bei der Umsetzung ihrer PV-Anlagen
  • auch die eigene Nutzung der selbst erzeugten Energie ist sofort nach der vollständigen Fertigstellung der Anlage möglich

Der persönliche Beitrag zur Klimawende ist damit immer möglich! 

Der kontinuierliche und breitflächige Ausbau des Stromnetzes ist DIE Herausforderung zur Umsetzung der notwendigen Energiewende, damit die weiter steigenden Anforderungen an das Stromnetz der Zukunft auch weiterhin zuverlässig erfüllt werden können. TINETZ-KundInnen mit ihren Fachfirmen können während dieses Netzausbauprozesses einen wichtigen Beitrag leisten, indem sie Energie vordringlich zur Deckung des Eigenbedarfs produzieren, wo das öffentliche Stromnetz in der Übergangsphase ansonsten unzulässig belastet werden würde. Mit einer solchen, verantwortungsvollen Vorgehensweise können jedenfalls drohende Folgen, wie Stromausfälle, vermieden werden.

Nach Umsetzung von klassischen Netzausbau oder dem Einsatz von Betriebsmittel zur flexibleren Spannungsregelung im Niederspannungsnetz (Längsregler, regelbare Ortsnetztrafos, die massive Automatisierung im Niederspannungs-Netzbetrieb etc.) können die Kunden die gesamte Leistung in das Netz einspeisen oder lastseitig beziehen.

TINETZ bekennt sich zu 100 % zu den Zielen aus Tirol 2050 und wird als zuverlässiger Partner die Stromversorgung im Netzgebiet sicherstellen und mit einfachen und raschen Ablaufprozessen dazu beitragen, NetzkundInnen in ihrem persönlichen Engagement zur Energiewende bestmöglich zu unterstützen.

  • Zählpunkte werden in 70 % der Fälle schneller bzw. sofort vergeben
  • Förderungsansuchen, Planung und Bautätigkeiten können trotz ausgeschöpfter Netzkapazität in Teilbereichen umgehend gestartet werden
  • Jedenfalls immer möglich ist die Nutzung der erzeugten Energie für den Eigenbedarf und damit der persönliche Beitrag zu den Klimazielen
  • die Netzeinspeisung bei größeren Anlagen erfolgt ehestmöglich nach Freigabe durch TINETZ